Gefühlt komme ich mal wieder viel zu spät zur Party. Alle anderen Blogger sind schon längst auf den Bärlauch-Zug aufgesprungen. Aber hey, ich kann ja auch nichts dafür, dass ich in bayrisch Sibirien lebe und bei uns die Bärlauchzeit gerade erst angefangen hat…
Bei uns war nämlich letzte Woche noch tiefster Winter. Und den Bärlauch hat friedlich unter dem Schnee vor sich hingeschlummert. Da sind andere Teile Deutschlands natürlich schon deutlich weiter gewesen… wie sollte es auch anders sein, ist in allen anderen Bundesländern und auch in anderen Gegenden in Bayern schon jedes Blümlein und jeder Baum erwacht. Hier sieht es noch ziemlich grau aus, wenn ich das mal so sagen darf 😉
Aber nun ist sie auch bei uns angekommen die Sonne mit der Wärme. Nun werden auch bei uns die Kirschbäume demnächst blühen (streng dich an, kleiner Kirschbaum!) und die Natur allgemein erwachen. Speziell der Bärlauch ist ja einer der Frühlingsboten schlechthin. Also nicht nur in der Natur, sondern auch kulinarisch!
Und bei uns treffen sich Bärlauch, Spargel und Rhabarber fast zum gleichen Zeitpunkt. Also ja… ich bin etwas spät auf der Party. Kann man schon so sagen, aber aus Gründen. Ich mein… hallo? Ich hätte auch lieber mehr Sommer als sibirische Kälte im Fichtelgebirge 😛
Aber auch, wenn ich irgendwie immer jeden Trend verpasse oder auch grundsätzlich ein allzu schlechtes Timing habe und deshalb immer irgendwie zu spät bin (ich könnt euch ein Lied davon singen. Passiert mir ständig und hat die…äh… „nettesten“ Auswirkungen auf mein ganzes Dasein) ziehe ich das jetzt mit dem Bärlauch durch…
Da müsst ihr jetzt einfach die Augen zumachen und durch 😛
Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Pflanzenart aus der Allium-Gattung und somit mit den allseits beliebten Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel verwandt. Nicht umsonst nennt man das grüne Kraut im Englischen „Wild Garlic“. Er ist übrigens auch sehr hübsch anzusehen, wenn er blüht und ist vorallem in Wäldern wild beheimatet. Ansonsten kann man ihn auch wunderbar als Gartenpflanze einsetzen. (Achtung, vermehrt sich super stark. Meine Mama hatte nur 3 Pflänzchen gepflanzt und hat jetzt beinah ein ganzes Bärlauch-Feld!) Dann kann man seinen Bärlauch natürlich auch ernten, sobald man ihn braucht. Ansonsten gibt es Bärlauch meist auch frisch im Supermarkt zu kaufen, sobald die Bärlauch-Saison angefangen hat. Aber Achtung, unsere allseits beliebten Maiglöckchen sehen dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich, sind aber wiederum recht giftig. Deshalb prüft genau, was ihr da erntet. 😉
Und was macht man ganz klassisch aus Bärlauch? Natürlich, Pesto! Oder Butter…
Es gibt auch ganz viele andere Rezepte, die mit Bärlauch einfach nur grandios schmecken. Deshalb findet ihr bei mir auch noch einige weitere Rezepte. 😉
Aber heute zeige ich zunächst einmal das Pesto. Das kann natürlich, ganz klassisch, wie man ein Pesto halt so verwendet, als Nudelsauce eingesetzt werden. Hallo? Nudeln gehen schließlich immer und Pesto auch!
Auch als Topping fürs Brot, auf die Pizza oder als Dip für alles mögliche eignet sich die ölige Parmesan-Creme.
Denn Pesto ist nun wirklich einfach zuzubereiten: Olivenöl, Kraut, Käse und Nuss… Und dann das ganze durchpürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Okay, DAS ist wirklich keine Zauberei. 😉
Was braucht ihr alles?
- ca 100g Bärlauch
- 2 EL Olivenöl
- ca 50g Pinienkerne
- ca 50g Parmesan
- etwas Salz und Pfeffer
Ich habe hier extra Circa-Angaben gemacht, da jeder die Konsistenz seines Pestos etwas anders mag. Wenn es euch zu flüssig ist, dann gebt mehr Parmesan und Pinienkerne dazu. Ansonsten noch ein paar Tropfen Olivenöl.
Ergibt übrigens ein kleines Gläschen voll mit Bärlauch und hält sich einige Wochen im Kühlschrank (sofern genügend Öl darauf ist. Einfach eine kleine Schicht Olivenöl oben auf das Bärlauch-Pesto geben und das Glas dicht verschließen)
Wie wirds gemacht?
Also einfacher kann es ja wirklich nicht sein:
- Bärlauch, Olivenöl, geriebenen oder in kleine Stücke geschnittenen Parmesan und Pinienkerne in ein hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab durchpürieren.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken
- Fertig!
Sagt mir nicht, dass war euch nun zu kompliziert 😛 Das schafft sogar mein Hund – wenn er denn den Pürierstab bedienen könnte…
Aber glaubt mir, das Pesto lohnt sich! Es ist soooo lecker…
Und wer den herb-würzig-nussigen Geschmack von Bärlauch mag, wird dieses Pesto überall draufschmieren. Ich persönlich esse es übrigens gerne auf Baguette. Am liebsten hier die „Piratenversion“ mit Pfeffer und Salz in der Kruste 😉
So ist die Bärlauch-Pesto natürlich immer der Star… egal auf welchen Gericht!
Und? Habt ihr auch Bärlauch-Felder im Wald? Oder im Garten? Dann probiert das Rezept aus!
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Ich freue mich über eure Kommentare, wo ihr das Pesto mit verwendet…
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